Aus Tradition gut – Freibergsdorfer Hammerwerk
Am Rande der Freiberger Altstadt liegt das idyllische Freibergsdorfer Hammerwerk – eine bestens erhaltene Schauschmiede mit einer über 400-jährigen Vergangenheit. Technikgeschichte wird hier hautnah und am Beispiel einer optimal in Stand gehaltenen und restaurierten Schmiede aus dem 17. Jahrhundert demonstriert. Der Freibergsdorfer Hammer ist eine von nur insgesamt vier übrig gebliebenen und erhaltenen Hammerwerken in ganz Sachsen und ist damit ein idealer Sachzeuge der Protoindustrialisierung. Auch war das Hammerwerk in Freibergsdorf das letzte als herkömmlicher Produktionsbetrieb benutzte Hammerwerk in ganz Sachsen.
Führungen durch das Gebäude veranschaulichen die Arbeitsvorgänge aus den verschiedenen Epochen und die Geschichte der Industrialisierung in der Region. Vorführungen der traditionellen Schmiedekunst mit schweren Schwanzhämmern sind beeindruckende Beweise für die Symbiose zwischen hoher Schmiedekunst und harter Arbeit.
Die Schmiedehämmer sind wasserkraftgetriebenen. Das Wasser wird aus dem Lauf des oberhalb gelegenen Hammerteich gespeist, der über den Hammergraben mit der Schmiede verbunden ist. Der Bachlauf treibt schließlich das oberschlächtige, hölzerne Wasserrad mit einem Durchmesser von fast vier Metern an. Imposant ist auch die Hammerwelle aus Eichenholz mit einer Länge von fast zehn Metern und einem Gewicht von sieben Tonnen.
Das Freibergsdorfer Hammerwerk ist nicht nur ein bloßer Zeitzeuge der industriellen Entwicklung im Freiberger Berg- und Hüttenrevier, sondern mit all seinen Maschinen und Geräten voll funktionstüchtig. Liebevolle und detailgenaue Restaurationen und Pflege durch den Freibergsdorfer Hammerverein e.V. machen dies möglich.
Seit 1991 ist das Freibergsdorfer Hammerwerk der Öffentlichkeit zugänglich und kann im Rahmen von Veranstaltungen wie dem Deutschen Mühlentag oder dem Tag des traditionellen Handwerks oder bei Vorabanmeldung besichtigt werden. Öffentliche Führungen werden außerdem am 1. Januar, am Ostermontag, am Pfingstmontag und am 26. Dezember angeboten. Eine Voranmeldung ist auch hier erwünscht.
Eine einstündige Führung mit Schauschmieden kostet bei einer Gruppengröße von bis zu zwanzig Personen 75 Euro. Bei Gruppen bis zu dreißig Personen kostet eine Führung 85 Euro.
Zusätzlich zu der Führung mit Schauschmieden im Hammerwerk kann auch ein traditionelles Schmiedeessen in der Hammerstube direkt über dem Wasserrad gebucht werden. Die Kosten pro Person betragen für die insgesamt rund drei Stunden 37 Euro und ist für Gruppen zwischen 15 und zwanzig Personen buchbar.
Weitere Infos:
SG Tourismus
Amt für Kultur-Stadt-Marketing
Enge Gasse 14
09599 Freiberg
Telefon: 03731/ 273 664
Bildquelle: „Freibergsdorfer Hammer Schmiedegebäude“ von Miebner – Eigenes Werk. Lizenziert unter CC BY-SA 3.0 über Wikimedia Commons
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